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Outside of the British Film Institute

Am British Film Institute wird das Drehbuch neu geschrieben

Hunderttausende Filmdosen auf unendlichen Regalen in einem geheimen unterirdischen Tresor. So stellen wir uns das Herz der Archive des Britisch Film Institute in Großbritannien vor. Die Realität sieht jedoch ganz anders aus: Als eines der besten Filmarchive der Welt verfügt das BFI nicht nur über hochmoderne Aufbewahrungssystem zum Speichern kostbarer alter – und neuer – Filme, es ist zudem auch die führende Filmorganisation in Großbritannien mit der Mission, den Erfolg des britischen Films zu fördern.

Im Hintergrund dieser großen, komplexen Organisation stehen enorme Datenmengen, die im Verlauf der Jahre stetig zunahmen und auf mannigfaltigen Systemen gespeichert wurden. Vor fünf Jahren suchte das BFI nach Wegen, das Chaos zu ordnen. Aber wer würde in der Lage sein, ein System zu erstellen, das alle diese Informationen zugänglich machen könnte?

Laut Gabriele Popp, der Leiterin von Sammlungen und Informationen von BFi, war der Zeitpunkt gekommen, die organisch gewachsenen Sammlungen der BFI zu rationalisieren. Man begann mit der Suche nach einer Organisation, die diese gigantische Aufgabe bewältigen konnte. Auftritt Adlib „Bühne rechts“. Mit 4,5 Millionen Posten wie Drehbücher, Poster, Storyboards und noch viel mehr bestand die enorme Herausforderung darin, alles, was seit 1933 gesammelt wurde, zu erfassen. Heimgestrickte Datenbanken, Listen und Notizen waren über die Organisation verteilt, und natürlich fehlten manche Daten.

Aufgrund der Erfahrung mit Museen und Büchereien erstellte Adlib ein einzigartiges System, das speziell auf die facettenreiche Welt des Films abgestimmt war. Die Beschreibung eines Films ist ein komplexer Prozess – an jeder Produktion sind hunderte Mitarbeiter beteiligt, und im Katalog muss jeder erdenkliche Fakt erfasst werden – bis hin zum Namen jedes Pferdepflegers.

„Das BFI ist kein Museum, bei dem Besucher auf den ersten Blick einen Einblick in unsere Sammlungen gewinnen. Daher benötigen wir unkomplizierten Zugriff auf alle Informationen, um einen spezifischen Film zu finden, ebenso wie auf die Fakten, die die Geschichte des Films erzählen“, erklärt Gabriele Popp.

Das neue System bietet vielseitige Möglichkeiten, um Filme zugänglicher zu machen. Und damit wurde ein umfangreiches Digitalisierungsprojekt eingeleitet.

„Uns wurden 15 Millionen GBP zugeteilt, um 10.000 Filme zu digitalisieren, wobei der älteste Film aus dem Jahr 1895 stammte. Manche der sehr alten Filme waren so zerbrechlich, dass sie erst restauriert werden mussten, bevor sie für den Transfer abgespielt werden konnten. Wir hatten bereits viele digitalisierte Filmen in unserem Archiv, aber die neue Finanzierung wird auch Filme und Inhalte aus andern Archiven und von anderen Rechtsinhabern aus Großbritannien umfassen. Das Ziel besteht natürlich darin, unser gesamtes Archiv zu digitalisieren,“ betont Gabriele.

Die Hauptpriorität für das BFI besteht darin, der Nation die Filmtradition zugänglich zu machen. Dieses Ziel ist Bestandteil des Fünfjahresplans „Film Forever“ der Organisation, neben der Ausweitung von Bildung und Ausbildung, Förderung der Publikumswahl und des künftigen Erfolgs von britischem Film.

Beim BFi ist Film alles und alles dreht sich um Film. Alfred Hitchcocks unbekannte frühe Stummfilme wurden vor Kurzem im Rahmen der größten Spendenaktion „Rettung der neun Hitchcock-Filme“ restauriert und dem begeisterten Publikum vorgeführt, und das nicht nur in London und Großbritannien, sondern auch in vielen anderen Ländern wie China und Brasilien.

Das BFI plant besondere Kassenschlager-Saisonen, bei denen ein bestimmtes Filmgenre im Mittelpunkt steht und einem breiteren Publikum nahegebracht wird. In der ersten Saison unter dem Titel „Gothic: The Dark Heart of Film“ wurde in ganz Großbritannien das Gruselgenre in Film und Fernsehen gefeiert. „Vampire und Zombies wurden nicht erst im 21. Jahrhundert erfunden. Hier können wir eine historische Perspektive auf ein heute sehr beliebtes Filmgenre bieten. Das nächste große Motiv wird Sci-Fi sein. Es ist faszinierend zu sehen, wie man sich in der Vergangenheit die Zukunft vorstellte. Filme spiegeln ihre Zeit wieder“, sagt Gabriele.

Das BFI National Archive gehört mit zu den größten und meist frequentierten Archiven der Welt. Obwohl heute eine seiner Kernaufgaben in der Sammlung und Pflege britischer Filme besteht, gibt es auch große Sammlungen aus der ganzen Welt. Und die Jagd nach zusätzlichen kinematografischen Werken endet nie. Gesucht wird ebenfalls nach Fernseh-, Dokumentar- und Kurzfilmen sowie nach Amateurfilmen.

„Mir Filme ansehen gehört eigentlich nicht mit zu meinem Aufgabenbereich, aber trotzdem schaue ich, so oft ich kann. Es geht doch eigentlich gar nicht anders!“, gesteht Gabriele Popp lächelnd.

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